Der Musik- und Gesangsverein „Sangesfreude“ Wenzenbach verzeichnet steigende Mitgliederzahlen. Trotzdem will man um Nachwuchs werben.

WENZENBACH. Der Musik- und Gesangsverein „Sangesfreude“ Wenzenbach schwimmt auf einer Erfolgswelle. Seine fünf Abteilungen erfreuen sich reger Beliebtheit, der Männerchor ist einer der größten in der Oberpfalz. „Es ist ein hohes Niveau, auf dem wir uns bewegen“, sagte der Vorsitzende Dr. Rudolf Ebneth bei der Vollversammlung. „Die Mitgliederzahlen sind marginal auf 130 gestiegen, davon sind 45 aktive Sänger.“ Dennoch warnte der musikalische Leiter, Helmut Eindorfer: „Wir haben einen Altersschnitt von 64 Jahren. Wenn wir da nicht mit aktiver Mitgliederwerbung gegensteuern, laufen wir Gefahr, die nächsten zehn Jahre als erfolgreicher Verein nicht zu überleben.“
Doch bis dato könne man sehr zufrieden sein, meinte Dr. Ebneth, der bei der Neuwahl, ebenso wie sein Vorstand, wieder gewählt wurde. Belege für den Erfolg waren die Berichte der einzelnen Abteilungen. Brigitta Guggenbergers Fazit zur Musikschule war überaus erfolgreich. „Wir haben ein Plus bei den Schülerzahlen, 280 werden aktuell von 19 Lehrern unterrichtet.Boominstrument ist nach wie vor das Schlagzeug, aber hier haben wir die Kapazitätsgrenze erreicht“, erklärte die Musikschulleiterin. Als jüngstes Kind ist der Kinderchor mit einem Schnuppertag gestartet, 21 junge Sänger kamen, „ein guter Beginn“, lobte Guggenberger. Wegen massiver Nachzahlungen an die Künstlersozialkasse müssten die Kursgebühren von 139 auf 149 Euro angehoben werden.
Positiv auch das Resümee der CHORiFEEN: „Das Jahr stand ganz im Zeichen des Jubiläums und des Wechsels in der Chorleitung“, sagte Abteilungsleiterin Gertraud Burzler. Beides sei überaus gelungen, sowohl Jubiläum, als auch die Stabübergabe an Katja Bißbort. Fünf Auftritte absolvierten die 36 Sängerinnen. Ein turbulentes Jahr, bilanzierte Burzler, auch was die Kassenlage anbelangt. „Ein- und Ausgaben sind um 50 Prozent gestiegen“, so Kassenwart Klaus Guggenberger.
Zufrieden, aber mit mahnenden Worten blickte Männer-Chorleiter Helmut Eindorfers zurück. „Mit 17 Auftritten war es ein etwas leiseres Jahr, aber wir haben die Herausforderung bei der Nacht der Musik angenommen und mit Bravour bestanden.“ Der Männerchor singe auf einem sehr hohen Niveau, auch wenn die Zahl der Sänger bei Proben und Auftritten weniger werde. „Stillstand ist Rückschritt“, ergänzte Rudolf Ebneth und nahm damit die Vorlage Eindorfers auf, der dringend Strategien anmahnte, um den Chor zu verjüngen.
„Wir müssen am Ball bleiben“, forderte er und regte verstärkte Mundpropaganda an. Auch sei ein Werbeflyer angedacht, der dieses Jahr in Druck gehen soll. Der Verein steht finanziell auf gesunden Beinen, erklärte Kassenwart Karl-Heinz Selmayr, „obwohl die Kasse des MGV kleiner geworden ist.“ Dies sei den außergewöhnlichen Belastungen wie Steuerberatungskosten mit Blick auf die Gemeinnützigkeit, wie auch der Sanierung im Haus der Musik geschuldet. 2600 Euro wurden als freiwilliger Zuschuss bezahlt.
„Hier haben wir für Böden, Schallschutzmaßnahmen und Renovierungen viel Geld investiert“, betonte Bürgermeister Josef Schmid. Dem Rückblick des Vorsitzenden standen viele Veranstaltungen im Jahr 2012 gegenüber, darunter auch eine „externe“ Veranstaltung mit dem Orchester Am Singrün: „Leider gibt es den Kulturbogen in Wenzenbach nicht mehr“, erläuterte Dr. Ebneth.

VON RALF STRASSER, MZ