Der Musik- und Gesangsverein trat vor ausverkauftem Haus in Wenzenbach auf. Ein musikalischer Glücksfall war "perpetuum cantabile" aus München.

Von Ralf Strasser, MZ

Wenzenbach. In der Lyrik leiten meist die Vögel mit ihren Gesängen den Frühling ein, die Natur beteiligt sich mit frischem Grün, Blüten und bunten Blumen, und der Mensch begrüßt die neue Jahreszeit gerne mit Liedern. So auch in Wenzenbach, wenn der Musik- und Gesangsverein "Sangesfreude" Wenzenbach zu seinem Frühlingskonzert bittet.

Das hat meist einen großen Zuspruch zur Folge, doch diesmal schien der konzertante Abend in der Aula der Mittelschule fast alle Ketten zu sprengen. "Eindeutig zu wenig Parkplätze", umschreiben die Gäste das große Interesse an Chorgesang. Nach einem fröhlichen "Ein Bursch und Mägdlein" als Ouvertüre des Männerchores begrüßte der MGV-Vorsitzende Dr. Rudolf Ebneth die Zuhörer, nicht ohne den Hinweis auf eigene Konkurrenz. Die gleichzeitige Sitzweil im Orsteil Grünthal erfordere das Mitwirken von MGV-Mitgliedern, doch man hoffe dennoch auf einen gelungenen Abend. Das wurde er in der Tat, schließlich hatte man mit den Brucker Marktschreiern und dem Münchner Ensemble "perpetuum cantabile" zwei Hochkaräter als mitsingende Gäste.

Dazu bewies das weibliche Eigengewächs "CHORiFEEN" erneut, dass sie mittlerweile zur singenden Elite in der Region gehören. Wie im Frühling üblich, wurde ein bunter Strauß der Musik gebunden. Dem heiteren Entree folgte ein eindringliches Spiritual und ein frisches "Now let me fly", bevor sich der gemischte Brucker-Chor mit filigranem Chorgesang als feine Ergänzung den fulminanten Männerstimmen anschloss. Das traditionelle Liedgut wurde von mitswingenden Evergreens, Musicals und choralen Popsongs des MGV-Frauenchores abgelöst.

Als musikalischer Glücksfall erwies sich der Gast aus München. "Sie sind an diese Wochenende auf Chorseminar in Tännesberg" hatte Ebneth in der Begrüßung erläutert. Und diesem Umstand verdankten die Wenzenbacher den Auftritt dieses renommierten Chors, der mit klassischen und romantischen Elementen in mehrstimmigem a-capella-Gesang punktete.

So ging es im Wechsel über zwei Stunden lang, nur duch eine Pause und sehr viel Applaus unterbrochen - mit Engagement und ausgebildetem Spaß in der Stimme und begleitet mit Humor. Etwa, wenn der MGV nach einem flotten Marschfoxtrott ("Immer `raus aus dem Haus") eine interpretierte Diplomatenjagd von Reinhard Mey und ein "Wochenend und Sonnenschein" hören ließ.

"Es hat uns Freude gemacht zu singen", meinte Dr. Rudolf Ebneth und die Chöre intonierten gemeinsam ein "Goodnight, well it's time to go". "Der Abend war viel zu kurz", meinte auch Bürgermeister Josef Schmid, bevor er wie alle anderen in eine kollektive Bayernhymne einstimmte.

Der Männerchor des MGV Wenzenbach beim Frühlingskonzert   

 Der Frauenchor "CHORiFEEN"                     Fotos: Strasser